Autogasumrüstung
Sie sind mittlerweile auch die hohen Benzinpreise leid und suchen nach Alternativen? Dann ist für Sie vielleicht eine Umrüstung auf Autogas (Flüssiggas) interessant.
Wir haben hier alles Wichtige zu diesem Thema zusammengetragen, damit Sie sich ein Bild von dieser Technologie machen können.
Wir wünschen viel Spaß beim informieren. Sprechen Sie uns einfach an, wenn Sie weitere Fragen haben oder eine Umrüstung wünschen. Wir stehen Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.
Was ist Autogas?
Auto- oder Flüssiggas (LPG = Liquified Petroleum Gas) ist ein Abfallprodukt der Benzinherstellung und ein Propan-/Butan-Gasgemisch mit einer extrem hohen Klopffestigkeit zwischen 105 und 115. Autogas ist nicht zu verwechseln mit komprimiertem Erdgas (CNG, Compressed Natural Gas) oder Flüssigerdgas (LNG, Liquefied Natural Gas).
Im Vergleich zu Benzin- und Dieselkraftstoffen entstehen beim Einsatz von Autogas deutlich weniger Abgasemissionen. Es ist fast schwefelfrei und die Verbrennung geschieht beinahe rußfrei. Umweltschädliche Schadstoffe wie CO, HC, NOX und weitere gesundheits- und naturschädigende Abgase kommen nur in kleinsten Mengen vor.
Autogas und/oder Benzin?
Die in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen eingesetzte Autogastechnik ist bisher noch durchweg für den bivalenten Antrieb ausgelegt. Bei Nachrüstungen wird hierbei mittels eines speziellen Einbausatzes in einem serienmäßigen Benzinfahrzeug die zusätzliche Nutzung von Autogas ermöglicht. Bei einer Umrüstung sind keine mechanischen Veränderungen am Motor erforderlich. Die Autogasanlage wird ergänzend zum Benzinantrieb installiert. Der eigentliche Benzinbetrieb bleibt davon unberührt. Man spricht dann von einem bivalenter Antrieb.
Das Fahrzeug wird mit Benzin gestartet und auch die ersten Meter damit angetrieben. Wenn der Motor war im ist, wird dann automatisch auf Gasbetrieb umgestellt. Damit wird bei jeder Fahrt sichergestellt, dass der Motor erst nach Erreichen der Betriebstemperatur auf den Autogasbetrieb umgestellt wird. Während der Fahrt ist es möglich, zwischen Gas- und Benzinbetrieb zu wechseln. So können Sie verhindern, dass Sie wegen eines leeren Tanks liegenbleiben und erhöhen darüberhinaus noch die maximale Reichweite Ihres Fahrzeugs, da Sie auf beide Tanks zurückgreifen können.
Die Autogasumrüstung ist für alle Ottomotoren geeignet, auch Motoren mit Turbo oder Kompressor sind problemlos umrüstbar. Nicht geeignet sind Motoren mit Direkteinspritzungen (z.B. FSI von VW oder Audi).
Die Umrüstung
Wir setzen für die Umrüstung das System "JTG" der Firma ICOM ein. Mit der JTG-Technik wird das flüssige Gas direkt in den Ansaugkanal eingespritzt. Die sequenzielle Gaseinspritzung in flüssiger Form bei LPI-Anlagen (Liquid Propane Injection) stellt die neueste Generation der Autogassysteme dar (5. Generation).
Das kalte, sich ausdehnende Flüssiggas sichert eine höhere Ausfüllung der Zylinder und daraus resultiert eine höhere Kraft des Motors. Weiterhin trägt die Einspritzung des kalten Gases zur effektiven Kühlung der Brennräume bei, was einem vorzeitigen Verschleiß entgegenwirkt.
Das ICOM-System verwendet Einspritzdüsen, die in ihrer Charakteristik den Benzineinspritzdüsen gleichen. Dadurch können die Einspritzzeiten des Benzinsteuergeräts verwendet werden, das Gassteuergerät arbeitet nur als Umschalter zwischen Benzin und Gaseinspritzdüse. Das Einstellen des Gassteuergeräts entfällt hierdurch.
Als Tank wird gewöhnlich ein Reserveradtank verwendet. Ist keine Reserveradmulde im Kofferraum verfügbar (z.B. beim Fiat Doblo) kann auch ein Unterflurtank verbaut werden.
Wie steht's mit der Sicherheit?
Zum Thema Sicherheit schreibt der ADAC: „Es gibt keine Hinweise aus der Praxis, dass bei diesen Fahrzeugen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht, auch nicht aus jenen Ländern, wo relativ viele Autogasautos zugelassen sind. Crash- und Brandtests zeigen, dass Autogasautos nicht gefährlicher sind als vergleichbare Benzinfahrzeuge.“
Autogastanks und deren Rohrverbindungen sind mit unterschiedlichen Sicherungssystemen ausgestattet: So ist der Füllleitungsanschluss mit einem Rückschlagventil versehen, das bei einem Rohrabriss das Austreten von Gas verhindert. Die Beförderungsleitung in den Motorraum ist direkt beim Tank mit einem Magnetventil gesichert, das bei Stromverlust sofort schließt. Bei einem zu hohen Druckverlust schaltet das Gassteuergerät die Betriebsspannung sofort auf 0 Volt, wodurch das Ventil geschlossen wird. Sollte bei einem Unfall die Fahrzeugstromversorgung nicht mehr funktionieren, dann ist das beschriebene Magnetventil aufgrund des Spannungsverlustes auf jeden Fall geschlossen.
Im Falle eines Brands sind die meisten Tanks bis zu einem Überdruck von 30-35 bar geprüft (der Abpressdruck liegt sogar bei ca. 60-90 bar). Je nach Tankart ist entweder ein separates Überdruckventil oder ein in das Multiventil integriertes Überdruckventil verbaut. Dieses öffnet bei einem Druck von ca. 25-28 bar, wodurch sichergestellt ist, dass das Gas im Brandfall kontrolliert abgelassen wird und der Tank nicht bersten kann.
Kosten und Klimaschutz
Die Wirtschaftlichkeit einer Autogasumrüstung beeinflussen Sie hauptsächlich mit Ihrer jährlichen Kilometerleistung. Autogas ist steuerlich bis 2018 begünstigt und kostet ca. 80 Cent/l (Stand Januar 2013 in Hammelburg). Beim Vergleich mit Benzin muss allerdings noch berücksichtigt werden, dass der Literverbrauch bei Flüssiggasbetrieb im Durchschnitt um 15 % steigt, da Flüssiggas im Vergleich zu Benzin eine erheblich geringere Dichte und somit einen geringeren Brennwert je Liter hat. Daher kann beim Vergleich der Kraftstoffkosten zwischen Benzin und Flüssiggas grob von 60 bis 70 % der Kraftstoffkosten ausgegangen werden.
So amortisiert sich eine Umrüstung (z.B. 2000 Euro) bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 km und einem Autogaspreis von 72 Cent/Liter in 31 Monaten (zugrundegelegter Benzinverbrauch bei 8l/100km und Kosten 1,50 Euro/Liter).
Neben den finanziellen Vorteilen leisten Sie mit einer Autogas-Umrüstung auch noch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Vom ersten Kilometer an! Jedes Autogas-Fahrzeug spart rund 15 % C02 gegenüber einem Benziner. Zusästzlich enthält Autogas keine schadstoffbildenden Zusätze, verbrennt fast rückstandfrei und gibt bis zu 80 % weniger Schadstoffe ab als Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Der Ausstoß gesundheitsschädlicher Abgasbestandteile wie Benzol, Aldehyde und polyzyklischer aromatisc
her Kohlenwasserstoffe (PAK) wird deutlich herabgesetzt.
Die Vorteile im Überblick
- Umrüstung fast aller Fahrzeuge mit Ottomotor (Benziner) möglich
- Wahlweiser Antrieb mit Autogas oder Benzin
- Steuerlich begünstigt bis 2018
- Kaum spürbare Leistungseinbußen (um 5 %
- Geringe Wartungskosten
- Bis zu 80 % weniger Schadstoffe und bis zu 15 % weniger CO2
- So sicher wie Benzin- oder Dieselfahrzeuge
- Steigerung des Wiederverkaufswerts des Fahrzeugs
- Ständig wachsendes Tankstellennetz
Wichtige Links zum Thema Autogas
Tankstellenfinder Bei gas-tankstellen.de können Sie Autogas-Tankstellen nach diversen Kriterien suchen sowie den täglichen Preis für Autogas ablesen.